Viennale 2025: Wien wird wieder zur Film-Metropole

Viennale Plakat Sujet
© Viennale / Rainer Dempf | Das Motiv des Sujets entstammt einer französischen Ausgabe des "Physiologus" aus dem 13. Jahrhundert.

16. bis 28. Oktober 2025: Die Viennale geht in eine neue Runde – und zwar vor den Augen von rund 92.000 Menschen. Neuigkeiten, Infos, Tickets.

Erstellt von: | aktualisiert am 14. Oktober 2025
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Im Laufe ihrer Geschichte hat die Viennale dank ihrer programmatischen, ästhetischen und politischen Grundsätze an Bedeutung gewonnen und ist auf internationalem Niveau zu einer verlässlichen Größe und für das Publikum der Stadt Wien zu einem festen Bestandteil des Kalenders geworden. Das angesehene Festival besteht bereits seit über 60 Jahren.

Viennale Filmfestival 2025

Wann: 16. bis 28. Oktober 2025
Wo: In den schönsten Wiener Kinos

Infos zu Tickets unten.

1960 wurde die Viennale von einer Gruppe von Journalisten rund um Sigmund Kennedy ins Leben gerufen. Ihre Überzeugung von der großen Bedeutung des Films als Kunstform hat bis in die Gegenwart Bestand: Die Viennale konnte sich längst als Österreichs größtes internationales Filmevent und zugleich als eines der akzentuiertesten und qualitätsvollsten Filmfestivals im europäischen Zusammenhang etablieren.

Die Viennale ist der gelungene Versuch, sowohl ein Publikumsfestival für eine breite, Kino-interessierte Öffentlichkeit zu sein als auch den Stand der internationalen Filmkultur auf hohem ästhetischen und politischen Niveau zu vermitteln und zur Diskussion zu stellen. Es ist diese Kombination, welche die Einmaligkeit der Viennale ausmacht.

Das aktuelle Festivalprogramm besticht durch ausgewählte Monografien, Kinematografien und Historiografien. Ziel ist es, bemerkenswerte Persönlichkeiten, Genres oder Themenschwerpunkte des internationalen Kinos zu würdigen.

Programmschwerpunkte

Die Viennale 2025 präsentiert sich als Festival der filmischen Erinnerung ohne nostalgische Rückschau. Archivmaterial, historische Aufnahmen und persönliche Zeugnisse dienen nicht der Dokumentation, sondern der kritischen Auseinandersetzung mit Deutungshoheit, Identität und politischem Gedächtnis. Migration, Exil und Zugehörigkeit werden aus der Sicht der Betroffenen poetisch und alltagsnah erzählt, wobei Widerständigkeit statt Opferrollen im Mittelpunkt steht.

Parallel widmet sich das Programm den Verbindungen zwischen Körper und Technologie, die dem Dokumentarischen neue Ausdrucksformen verleihen. Experimentelle Ansätze, kollektive Arbeitsweisen und globale Perspektiven bestimmen das kuratorische Konzept. Trotz ernster Themen bleibt die Tonlage lebendig: Humor und Fantasie prägen ein Kino, das als offener Denkraum verstanden wird – als Ort, an dem Realität neu verhandelt werden kann.

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Filmempfehlungen für die Viennale 2025

Auch dieses Jahr wartet die Viennale wieder mit zahlreichen Programmpunkten auf: Filmvorführungen, Begegnungen, Gespräche und Sonderveranstaltungen spannen den Rahmen um dieses Filmevent der Extraklasse. Welche Produktionen man dieses Jahr auf keinen Fall verpassen sollte, verraten wir hier.

Sentimental Value (Affeksjonsverdi) – Joachim Trier, Norwegen/Frankreich/Dänemark/Deutschland, 2025

Ein alternder Regisseur kehrt nach Norwegen zurück, um mit seinen entfremdeten Töchtern einen letzten Film zu drehen. Zwischen Familienkonflikten und künstlerischer Selbstreflexion entspinnt sich ein stilles, bewegendes Porträt über Versöhnung und Vergebung. Feinfühlig komponiert wie ein Kammerspiel über Leben und Kino.

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Nouvelle Vague – Richard Linklater, Frankreich, 2025

In einer verspielten Hommage an die 1960er-Jahre beleuchtet Linklater die Dreharbeiten zu Jean-Luc Godards "Außer Atem". Zwischen idealistischem Chaos, Filmleidenschaft und amourösen Spannungen entsteht ein ironisch-nostalgisches Panoptikum junger Cineasten. Eine Liebeserklärung an die Freiheit des Filmemachens.

The Chronology of Water – Kristen Stewart, USA/Frankreich/Lettland, 2025

Eine autobiografisch inspirierte Reise durch Trauma, Körper und Selbstfindung, basierend auf Lidia Yuknavitchs Memoiren. Stewart inszeniert mit großer emotionaler Intensität die Geschichte einer Frau zwischen Missbrauch, Kunst und Wiedergeburt. Ein radikal persönlicher Film über Schmerz, Überleben und kreative Selbstbefreiung

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Bugonia – Yorgos Lanthimos, Vereinigtes Königreich, 2025

Ein exzentrischer Verschwörungstheoretiker entführt eine Pharmabossin, die er für ein Alien hält – und löst ein groteskes Psychoduell aus. Lanthimos verbindet scharfe Satire mit surrealem Humor und entfesselt ein absurdes Spiel um Macht, Wahn und Wahrheit. Kunstblut trifft Gesellschaftskritik in höchster Form.

Miroirs No. 3 – Christian Petzold, Deutschland, 2025

Eine junge Komponistin landet nach einem Unfall im Haus einer geheimnisvollen Frau, wo sich Realität und Erinnerung vermischen. Petzold verwebt psychologisches Drama mit märchenhafter Poesie und subtilem Suspense. Ein atmosphärisch dichter Eröffnungsfilm über Nähe, Fremdheit und Identität.

Karten für die Viennale

Karten sind ab dem 10. Oktober, 10 Uhr verfügbar. Es gibt folgende Möglichkeiten, Tickets mit Barzahlung, Bankomat, Kreditkarte zu kaufen:

Vorverkaufsstelle für die Viennale 2025:

Gartenbaukino: 11. bis 15. Oktober täglich 10 bis 20 Uhr, 16. Oktober von 10 bis 16 Uhr
(1., Parkring 12, U3 Stubentor)

Am 11. Oktober werden bei großem Andrang Wartenummern ausgegeben.

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Programmvorschau der Viennale 2025

Gespielt wird heuer (unter anderem): 

  • Blue Moon – Richard Linklater, USA/Irland, 2025
  • Mortu Nega – Flora Gomes, Guinea-Bissau, 1988
  • Ken – Nadav Lapid, Israel/Frankreich/Zypern/Deutschland, 2025
  • It was just an accident (Yek taṣādof-e sāde) – Jafar Panahi, Iran/Frankreich/Luxemburg, 2025
  • No Other Choice (Eojjeol suga eopda) – Park Chan-wook, Südkorea, 2025
  • Dracula – Radu Jude, Rumänien/Österreich/Luxemburg/Brasilien, 2025
  • Kontinental ’25 – Radu Jude, Rumänien, 2025
  • BLKNWS: Terms & Conditions – Kahlil Joseph, USA/Ghana, 2025
  • Die My Love – Lynne Ramsay, Kanada, 2025
  • The First 54 Years. An Abbreviated Manual for Military Occupation – Avi Mograbi, Frankreich/Finnland/Deutschland/Israel, 2021
  • With Hasan in Gaza – Kamal Aljafari, Deutschland/Palästina/Frankreich/Katar, 2025
  • The Voice of Hind Rajab (Sawt Hind Rajab) – Kaouther Ben Hania, Tunesien/Frankreich, 2025
  • In die Sonne schauen – Mascha Schilinski, Deutschland, 2025
  • Alpha – Julia Ducournau, Frankreich/Belgien, 2025
  • The Mastermind – Kelly Reichardt, USA, 2025
  • Urchin – Harris Dickinson, Vereinigtes Königreich, 2025
  • Father Mother Sister Brother – Jim Jarmusch, USA/Irland/Frankreich, 2025
  • Mother’s Baby – Johanna Moder, Österreich/Schweiz/Deutschland, 2025
  • White Snail – Elsa Kremser & Levin Peter, Österreich/Deutschland, 2025
  • Melt – Nikolaus Geyrhalter, Österreich, 2025
  • Elements of(f) Balance – Othmar Schmiderer, Österreich, 2025
  • Lois Weinberger - Ruderal Society – Markus Heltschl, Österreich, 2025
  • The Souffleur – Gastón Solnicki, Argentinien/Österreich, 2025
  • In-I In Motion – Juliette Binoche, Frankreich, 2025
  • Das Verschwinden des Josef Mengele – Kirill Serebrennikov, Frankreich/Deutschland, 2025
  • Vie Privée – Rebecca Zlotowski, Frankreich, 2025
  • Honey Don’t – Ethan Coen, USA/Vereinigtes Königreich, 2025
  • After the Hunt – Luca Guadagnino, USA, 2025
  • It’s never over, Jeff Buckley – Amy Berg, USA, 2024
  • Cover-up – Laura Poitras & Mark Obenhaus, USA, 2025
  • Holding Liat – Brandon Kramer, USA, 2025
  • Zechmeister – Angela Summereder, Österreich, 1981
  • B wie Bartleby – Angela Summereder, Österreich, 2025

 

Das vollständige Programm und alle Spielzeiten finden Sie auf der Webseite der Viennale!

Ticketpreise

Einzelticket ca. 10,50 €.
Ab 10 Tickets bzw. 20 Tickets ist der Kartenpreis vergünstigt!

Ermäßigungen können unter Vorweis der entsprechenden Ausweise in Anspruch genommen werden. Ö1, Erste Bank Kunden, Standard-Abo, Filmmuseum-Mitglieder, Schüler und Studenten, Zivildiener, Pensionisten.

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Festivalkinos

Das Hauptprogramm wird beim diesjährigen Festival wieder an den fünf klassischen Viennale-Spielstätten präsentiert. 

1010 Wien, Parkring 12 (740 Sitzplätze); als klassisches Premierenkino mit beeindruckender Großleinwand und unnachahmlichem Ambiente ein "Flaggschiff" urbaner Kinokultur in Wien!
Anfahrt: U3 Stubentor – U4 Stadtpark – Straßenbahnlinien 2 Stubentor

1010 Wien, Karlsplatz 5 (285 Sitzplätze); Das frühere Künstlerhauskino, 2013 neu eröffnet als "Stadtkino im Künstlerhaus", steht seit 2005 auf der Liste der Viennale-Kinos.
Anfahrt: U1, U2, U4 Karlsplatz/Oper – Straßenbahnlinien 1, 2 Schwarzenbergplatz

1010 Wien, Uraniastraße (240 Sitzplätze); populäres Traditionskino zwischen Ringstraße und Donaukanal.
Anfahrt: U1, U4 Schwedenplatz – Straßenbahnlinien 1, 2, N Julius-Raab-Platz

1010 Wien, Johannesgasse 4 (149 Sitzplätze); zweifellos eines der schönsten Kinos in Wien, einstiges Biedermeiertheater mit Samt, Stuck und Balkon.
Anfahrt: U1, U2, U4 Karlsplatz/Oper – U4 Stadtpark – Straßenbahnlinien 1, 2 Weihburggasse

1010 Wien, Augustinerstraße 1 (165 Sitzplätze); nicht nur Spielstätte für die große Retrospektive, sondern auch das Festivalkino, in dem Spezialprogramme und Filme aus dem Hauptprogramm gezeigt werden.
Anfahrt: U1, U2, U4 Karlsplatz – Straßenbahnlininen 1, 2, D, J Kärntner Ring/Oper

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